Nach Jahren der Diskussion um ein mögliches Aus der Zuverdienstmöglichkeiten zum Arbeitslosengeld war es am 16. Jänner 2025 soweit.
August Wöginger (ÖVP) kündigte im Rahmen einer Pressekonferenz zu einer möglichen FPÖ-ÖVP-Koalition an, dass die Zuverdienstmöglichkeiten zum Arbeitslosenbezug („AMS-Geld“) abschafft werden würden.
Am 27. Februar erschien der JOBBERIE-Beitrag „Aus für Zuverdienst zum AMS-Bezug. Was sagen die Studien?“. Seither wurde der Beitrag, der wesentliche Argumente für und wider die Streichung des Zuverdiensts während der Arbeitslose diskutiert, immer wieder auf den neuesten Stand gebracht.
Ganz besonders relevant für „JOBBERIE – Jobs und mehr“ ist natürlich die Meinung der User*innen. Wir wollten daher wissen, wie die Leser*innen des Blogs zur angekündigten Streichung des Zuverdienstes während des Arbeitslosengeldbezugs / Notstandshilfe stehen.
Die Umfrage erhebt natürlich keinen Anspruch auf Repräsentativität. Bis zum 12. 04. 2025 stimmten 43 User*innen ab – und es zeichnet sich ein eindeutiger Trend ab. Knapp 75 Prozent der Teilnehmer*innen sind gegen die Abschaffung des Zuverdienstes durch eine geringfügige Beschäftigung während des Arbeitslosengeldbezugs.
Das Ergebnis unserer Zahlenspiele auf einen Blick

Stimmen Sie weiter ab:
Die Streichung des Zuverdienstes wurde von der Regierung verkündet. Ein Beschluss im Parlament steht jedoch noch aus. Daher stimmen Sie bitte weiter ab… Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Gerne können Sie uns auch einen Kommentar hinterlassen.
Umfassende Umfrage von Unique…
Etwas detaillierter und fundierter ist eine Unique-Umfrage vom 17. März 2025. Die Umfrage zeichnet ein sehr differenziertes Bild, das je nach politischer Parteipräferenz, sehr unterschiedlich ausfällt…
Aktuelle Umfragen und Diskussionen zur Abschaffung des Zuverdienstes für Arbeitslose in Österreich zeigen eine gespaltene Meinung in der Bevölkerung und unter politischen Parteien.
Zu den konkreten Umfrageergebnissen:
Die Umfrage von Unique Research für die Zeitung Heute ergab folgende Ergebnisse:
- 26 % der Befragten unterstützen die vollständige Abschaffung des Zuverdienstes.
- 25 % befürworten Einschränkungen.
- 40 % sprechen sich für die Beibehaltung der aktuellen Regelung aus, bei der Arbeitslose und Notstandshilfebezieher*innen ohne zeitliche Einschränkung bis zu 551,10 Euro brutto monatlich dazuverdienen dürfen, ohne ihren Anspruch auf AMS-Geld zu verlieren.
Die Zustimmung zur Abschaffung variiert stark je nach politischer Präferenz. Die Befragung zeigt ein sehr gespaltenes Bild
- FPÖ-Wähler*innen: 36 % sind für eine Abschaffung und 41 % für die Beibehaltung
- SPÖ-Wähler*innen: 10 % sind für die Abschaffung. Ganze 52 % sind für die Beibehaltung. Die SPÖ-Wähler*innen positionieren sich mit Abstand klar gegen eine Abschaffung des Zuverdiensts – was besonders pikant ist, da die zuständige Ministerin Korinna Schumann von der SPÖ gestellt wird.
- ÖVP-Wähler*innen: 32 % sind für die Abschaffung, 47 % sind für Einschränkungen und nur 20 % für eine Beibehaltung des Zuverdiensts.
- NEOS-Wähler*innen: Hier gibt es fast drei gleich große Lager: 31 % sind für eine Abschaffung, 32 % für Einschränkungen und 29 Prozent für die Beibehaltung.
- Grün-Wähler*innen: 40 % für die Beibehaltung, 29 % für Einschränkungen und nur 18 % für die komplette Streichung.
Die Unterschiede zur unserer Umfrage lassen sich auch mit dem Design der Umfrage erklären. Die Fragstellung der JOBBERIE differenziert nicht nach politischen Lagern und fragt auch nicht nach der Option von möglichen Einschränkungen. Aber es ist ja noch Zeit abzustimmen…