Im Test: Experteer.at / Active Sourcing

Tips and Tricks

Das Active Sourcing (eigentlich „ein falscher Freund“, da man im Englischen von „Candidate Sourcing“ spricht) wird bei der Besetzung von Stellen immer wichtiger. Post & Pray war gestern. Das Spannende an meiner Tätigkeit ist, dass ich hie und da die Gelegenheit bekomme, unterschiedliche Tools zu testen. Und der Vollständigkeit halber. Nein; es handelt sich nicht um eine Auftragsarbeit oder ein Sponsoring durch Experteer.at. Aber der Reihe nach.

Vor einiger Zeit trat die Sales-Abteilung von Experteer.at an mich heran, um ihr Produkt vorzustellen. Da ich die Katze jedoch nicht im Sack kaufe, bat ich um einen Testzugang. Experteer.at – genauer die Experteer GmbH aus München / Deutschland – räumte mir die Möglichkeit ein, schließlich präsentiert sich das Unternehmen doch als Premium-Karriereplattform für Fach- und Führungskräfte mit einem Jahresgehalt ab 50.000 Euro.

Active Sourcing: Finden und gefunden werden

Über die Qualität der angebotenen Stellen(angebote), kann an dieser Stelle nichts gesagt werden. Viel wichtiger scheint die Möglichkeit, dass Experteer.at den Kandidat*innen anbietet, nicht nur auf Stellenangebote zur reagieren, sondern auch Profile anzulegen um „gefunden“ zu werden – ähnlich wie das bei LinkedIn und XING der Fall ist. Ein großer Unterschied zu den beiden genannten Plattformen ist jedoch, dass die Profile nur für vorselektierte Headhunter*innen und Recruiter*innen freigeschaltet werden. Das ist natürlich ein exklusiver Zugang. Experteer im O-Ton:

„Experteer bietet Zugang zu einem exklusiven Netzwerk aus über 10.000 geprüften und ausgewählten Headhuntern und Personalberatern im In- und Ausland. Headhunter nutzen die vertrauliche Umgebung von Experteer aktiv, um passende Kandidaten für Ihre offenen Positionen zu kontaktieren.“

Kandidat*innen können sich daher umfassend über die Personen und Unternehmen, von denen sie kontaktiert werden, informieren. Auch erhalten die Kandidat*innen Einblicke in die Spezialisierungen der jeweiligen Unternehmen.

Der Grad an Privatsphäre ist in der Tat sehr hoch, da man als Kandidat*in auch innerhalb des Systems darüber entscheiden kann ob „man gesprächsbereit ist“ oder nicht. Auch scheinen die Profile nicht in Suchmaschinen auf, so wie das bei anderen Plattformen möglich ist.

Als Headhunter*in hat man die Wahl nur die gesprächsbereiten Kandidat*innen anzeigen zu lassen. Das erspart unter Umständen, dass Kandidat*innen sich durch Kontaktaufnahme belästigt fühlen. Ein weiterer Vorteil sind die vielen Voreinstellungen per einfachem Regler. So kann man zwischen „Aktiv-Sucher“, „Latent-Sucher“ und „Passiv-Sucher“ unterscheiden. Auch kann man bei der Suche die Aktualität des Profils einstellen. Diese und weitere Einstellmöglichkeiten ermöglichen eine schnelle und sehr präzise Suche durch zirka 1,4 Millionen Profile.

Last but noch least: Auch die Möglichkeit den Gehaltswunsch der Kandidat*innen einzusehen, erleichtert die Suche immens und kann als wahrer Vorteil betrachtet werden.

Was man noch verbessern kann…

Natürlich ist der Dienst nicht kostenlos. Genauere Angaben zum Premium-Produkt sind leider auf der Webseite nicht zu finden, was eigentlich schade ist. Ich gestehe, dass ich mich nicht nach der Preisgestaltung erkundigt habe, da ich mit anderen Tools bereits gut versorgt bin.

Auch habe ich bei meiner Suche stichprobenartig Profile, die für mich freigeschaltet waren, mit jenen auf anderen Karriereseiten wie LinkedIn und XING gegengecheckt. Abgesehen davon, dass LinkedIn deutlich mehr Profile bereithält, waren auch einige Profile auf Experteer „veraltet“, eine Thematik, die ich auch immer wieder auf XING beobachte.

Leider ist es auch nicht möglich ohne Premium-Zugang zu sourcen. Das liegt aber klar im Sinne des Erfinders, da man möglichst exklusiv und diskret sein will. Sourcen ist bei anderen Anbieter*innen – wenn auch eingeschränkt – möglich.

Eingangsbild von Experteer.at Active Sourcing kann kostenlos getestet werden...

Zum Schluss

Experteer.at ist mit Sicherheit nur für das Active Sourcing im Segment „erfahrene Fachkräfte“ und Manager*innen eine Alternative. Die Einschränkung für Jobs mit einem Mindestjahreseinkommen von 50.000 € macht dies deutlich. Ich würde allen Interessent*innen jedoch empfehlen sich einen Testzugang zu organisieren, da eine aktive und strategische Nutzung des Portals erforderlich ist, um einen maximalen Nutzen zu erzielen.


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