Sehr geehrter Herr Chef, hiermit sende ich Ihnen meine Bewerbungsunterlagen für die von Ihnen ausgeschriebene Lehrstelle als Bürokauffrau. Ich freue mich auf Ihre Antwort und die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bei Ihnen. Mit freundlichen Grüßen Ihre Auszubildende.
So oder so ähnlich lauten viele Anschreiben, die sich in den elektronischen Briefkasten der JOBBERIE verirren. Auch werden Lebensläufe ohne wirkliches Anschreiben geschickt, ohne dass die Kandidat*innen dazu aufgefordert gewesen wären. Bisweilen rufen uns auch Menschen an, die sich telefonisch erkunden wollen, ob eine bestimmte Stelle auf der JOBBERIE noch frei ist. Man hört dann meist die Enttäuschung des Anrufenden, wenn er/sie erfährt, dass man keine helfende Auskunft zur Stellenausschreibung geben kann.
Neulich befand sich folgende Nachricht in unserem Messenger-Postfach:
Sehr geehrter Arbeitgeber,
Ich bitte sie um Arbeitsstelle für mich mein daten sind.
Familienname : XXX
Vorname : XXX
Geburtsdatum : XXXEmail : XXX
Ich bin bereit alle tätigkeit einsetzber in Stall auch Wochenende.
Pferdezüchter. Verantwortlich. Flexibel. Ruhig.
Ich habe einen Führerschein B und ich kann auch Traktor fahren
Ich kann sprechen Englisch, und auch Deutsch aber nicht zu gut. Wäre mit einem Monatsgehalt ab 1000 € plus schlaf Möglichkeit sehr zufrieden.Mit freundlichen Grüßen.
Nachricht eines Bewerbers an die JOBBERIE
Auch diese Nachricht landete in unserem Posteingang – und die Zuordnung war gar nicht so einfach. Auf der JOBBERIE befand sich kein Inserat zum Thema Pferdezucht. Allerdings wurde ein derartiges Inserat in unserer Facebook-Gruppe freigeschalten. Der männliche User bezog sich auf ein Posting-Inserat und schickte eine sehr reduzierte Bewerbung via Messenger.
Generell gilt…
Dabei übernimmt die JOBBERIE kein Recruiting in eigener Sache und alle Inserate sind so abgefasst, dass ein großer grüner Button zur Bewerbung einlädt. Es kommt schon vor, dass wir Inserate für andere Unternehmen schalten und das Recruiting übernehmen. Dies ist dann meistens verdeckt der Fall. Aber generell empfehlen wir den „Button“ zu benutzen, der entweder direkt zur Online-Bewerbungsmaske oder – in den meisten Fällen – zum Originalinserat führt.
Wie geht die JOBBERIE mit Irrläufer-Bewerbungen um?
Solange sich die Anzahl der Bewerbungen, die irrtümlich an uns adressiert wurden, sich im bewältigbaren Rahmen halten, antworten wir den Bewerber*innen sehr gerne. Das haben wir natürlich auch bei unserem Bewerber für die Pferdezucht getan. Wir weisen auf die Falschbewerbung hin. Die geschickten Daten werden ausnahmslos gelöscht. Wir leiten auch keine Bewerbungen weiter. Das ist datenschutztechnisch schon bedenklich.
Hier noch einmal ein paar Tipps für Ihre Bewerbung
- Checken Sie unbedingt an wen Sie die Bewerbung schicken sollen.
- Nutzen Sie die klar markierten Buttons im jeweiligen Inserat („Jetzt bewerben“ oder „Online Bewerbung“ etc. – dann sollte Ihre Bewerbung auch ankommen.
- Rufen Sie beim Unternehmen direkt an und erkundigen Sie sich ob die Stelle offen ist – und nicht bei der Jobberie.
Noch eine Anekdote
Ein befreundeter Einzelunternehmer bekommt immer wieder Bewerbungen, die mit dem schönen Satz „…hiermit bewerbe ich mich auf die von Ihnen ausgeschriebene Stelle…“ beginnen. Abgesehen von der Tatsache, dass dieser Einstieg mittlerweile als komplett einfallslos gewertet wird, ist der Umstand, dass besagter Unternehmer in den den letzten zwei Jahren keine einzige Stelle ausgeschrieben hat, fast schon lustig. Trotzdem landen in schöner Regelmäßigkeit unaufgeforderte Bewerbungen im Firmen-E-Mailfach. Wie geht er mit den ungewollten Bewerbungen um?
Da er nicht wisse, ob es sich bei diesen Bewerbungen um reale Initiativbewerbungen oder um eine Frotzelei handele, gehe von Option 2 aus und lösche die Bewerbungen stillschweigend… Und bevor nun alle in den Chor der Entrüstung einstimmen. Auf den ersten Blick ist das natürlich nicht professionell. Aber wenn man weiß, dass er Soloselbständiger ist und pro Monat mit etlichen unaufgeforderten Bewerbungen, Verkaufsangeboten, Trash-Mails etc. bombardiert wird, versteht man diese Vorgehensweise vielleicht ein klein wenig besser.