Der Welttag der Bildung: Ein paar Zahlenspiele.
Am 24. Jänner wird jährlich der Welttag der Bildung begangen – ein internationales Ereignis, das von der UNESCO koordiniert wird. Unter dem Motto „Lernen für Menschen, Planeten, Wohlstand und Frieden“ unterstreicht dieser Tag die Schlüsselrolle von Bildung für inklusive, chancengerechte und nachhaltige Gesellschaften.
Bildung und Arbeitsmarkt: Chancen und Herausforderungen
Die Bedeutung von Bildung zeigt sich besonders deutlich bei der Arbeitsmarktpartizipation und Einkommenssituation. Während Personen mit Pflichtschulabschluss 2023 nur eine Erwerbstätigenquote von 47,3% aufwiesen, lag diese bei Hochschulabsolventen bei beeindruckenden 86,3%. Gleichzeitig verdeutlicht die Arbeitslosenstatistik: Menschen mit Hochschulabschluss haben mit 3,5% ein deutlich geringeres Arbeitslosigkeitsrisiko im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt von 5,1%.
Lebensstandard und Armutsprävention durch Bildung
Der Einfluss von Bildung geht weit über berufliche Chancen hinaus. Er wirkt sich direkt auf den Lebensstandard aus: Während Personen mit Pflichtschulausbildung etwa 20% unter dem Medianeinkommen liegen, haben Hochschulabsolventen einen Einkommensvorsprung von rund 24%.
Besonders gravierend sind die Unterschiede bei der Armutsgefährdung: 27,8% der Menschen mit nur Pflichtschulabschluss gelten als armutsgefährdet, verglichen mit nur 12,7% bei Hochschulabsolventen. Das Netto-Jahresäquivalenzeinkommen variiert entsprechend: Während Personen mit Pflichtschulabschluss durchschnittlich 25.200 Euro verdienen, erreichen Universitätsabsolventen 38.953 Euro.
Herausforderungen der Weiterbildung
Die Daten zeigen eindrücklich: Bildung ist der entscheidende Schlüssel für individuelle Entwicklung, soziale Mobilität und gesellschaftlichen Fortschritt. Sie reduziert nicht nur Arbeitslosigkeitsrisiken, sondern ermöglicht auch bessere Lebenschancen und wirkt als wirksamstes Instrument gegen Armut.
Trotz dieser klaren Evidenz gibt es Herausforderungen: Die betriebliche Weiterbildung in Österreich stagniert. Nach positiven Entwicklungen bis 2015 zeigten sich zwischen 2015 und 2020 deutliche Rückgänge. Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat diesen Trend vielleicht auch noch verstärkt.
Fazit: Bildung als Grundrecht und Zukunftsinvestition
Der Welttag der Bildung erinnert uns daher nicht nur an das Grundrecht auf Bildung, sondern auch an die Notwendigkeit, kontinuierlich in Bildung und Weiterbildung zu investieren – für den Einzelnen und die gesamte Gesellschaft.