Wie halten Sie es mit der Inklusion?

Inklusion

Der 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung: Ein Zeichen für Inklusion und Teilhabe

Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung wurde erstmals im Jahr 1992 ausgerufen und findet jährlich am 5. Mai statt. Gerade in der Arbeitswelt ist das Thema Inklusion nach wie vor – zumindest teilweise – ein Tabu. Dabei ist Inklusion in keiner Weise ein Nischenthema. Laut BIZEPS leben in Österreich mehr als 1,3 Millionen Menschen mit Behinderungen. In Österreich gibt es rund 121.600 Personen (mit Stichtag 31. Dezember 2022) die als sogenannte begünstigte Behinderte (Personen mit bescheidmäßig festgestelltem Grad der Behin­derung von mindestens 50 Prozent). (Quelle) gelten.

Diskriminierung und Barrieren abbauen

Inklusion ist ein Menschenrecht, doch die Realität sieht oft anders aus – abgesehen davon, dass viele Büros, Werkstätten und Arbeitsplätze alles andere als barrierefrei gestaltet sidn, gibt es gibt eine gesetzliche Verpflichtung für Arbeitgeber*Innen Menschen mit Behinderung einzustellen. Auf je 25 Mitarbeiter*innen muss mindestens eine begünstigte behinderte Person eingestellt werden. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer Pflichtzahl oder Pflichtstelle. Wenn Unternehmen keine begünstigte behinderte Person einstellen, müssen sie pro Monat und nicht besetzter Pflichtstelle eine sogenannte „Ausgleichstaxe“ bezahlen. Diese kann laut Momentum-Institut zwischen 320 und 477 Euro betragen (Quelle).

Der Plattform andererseits wurden die Zahlen vom September 2020 zugespielt. Gemeinsam mit DOSSIER wurden diese Ergebnisse veröffentlicht. 75% der untersuchten Arbeitgeber:innen erfüllten die Beschäftigungspflicht im Jahr 2020 nicht – oder zumindest nicht vollständig. Interessant dabei ist: Selbst die Politik hielt sich nicht an die Verpflichtungen. Auf andererseits.org können Interessierte prüfen, welche Unternehmen sich nicht an die Pflichtzahl halten!


Zahlen / Arbeitsmarkt

„Im Jahr 2022 waren insgesamt 76.653 Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen (…). Rund 18% der vorgemerkten Personen hatten eine Behinderung gemäß Behinderteneinstellungsgesetz oder Landesbehindertengesetz bzw. einen Behindertenpass. Die restlichen 82% der arbeitslos Vorgemerkten bzw. Schulungsteilnehmer_innen mit gesundheitlichen Problemen erbrachten den Nachweis der eingeschränkten Vermittelbarkeit durch ein (fach)ärztliches Gutachten.“ (Quelle)

Anders formuliert: Während 2022 rund 78 % aller Personen ohne Behinderungen erwerbstätig waren, waren es bei Personen mit Behinderung nur 54 Prozent. Weitere Zahlen sind spannend: Rund 34 Prozent der beschäftigten Personen mit Behinderung sind in Teilzeit-Arbeitsverhältnissen. Im Schnitt brauchen Personen mit Behinderungen 21,4 Monate, um eine Arbeit zu finden.

Tag der Inklusion: Zahlreiche Aktionen in Österreich

Zahlreiche Aktionen fanden in Österreich statt. Der „Österreichische Rundfunk“ setzte einen Sendungschwerpunkt auf den Bereich Inklusion. Die Fachhochschule St. Pölten und die Bertha von Suttner Privatuniversität in Kooperation mit dem Büro für Diversität der Stadt St. Pölten organisierten eine Aktionswoche Inklusion 2024. Selbstvertreter*innen der lebenshilfe besuchten österreichische Gemeinden und überreichten den Bürgermeister*innen einen Leitfaden mit dem Titel „Inklusion in Gemeinden.“ 
Der Leitfaden soll Gemeinden dabei unterstützen Barrieren abbauen zu können.

Gemeinsam für eine inklusive Gesellschaft

Der Protesttag ist ein wichtiger Schritt, um die Rechte von Menschen mit Behinderung in den Vordergrund zu rücken und für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft zu kämpfen. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, indem er Vorurteile abbaut, Offenheit und Respekt zeigt und sich für die Belange von Menschen mit Behinderung einsetzt. Gerade die Wirtschaft sollte mehr Personen mit Behinderung einstellen oder Kooperationen mit Organisationen eingehen, die hier einen Schwerpunkt haben.

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