WIFO-Research Brief: „Mind the Gaps“

WIFO Mind the Gaps

Die WIFO Research Briefs präsentieren kurze wirtschaftspolitische Diskussionsbeiträge, sowie kurze Zusammenfassungen von Forschungsarbeiten des WIFO. Heute legte das WIFO einen Research Brief (8/2024) vor, der die „Baustellen bei der Gleichstellung“ (wie es der ORF-Online nennt) auflistet. Gestaltet wurde er von Christine Mayrhuber (WIFO), Andrea Leitner (IHS), Trude Hausegger (prospect Unternehmensberatung), Nadja Bergmann (L&R Sozialforschung GmbH). Der Titel lautet Mind the Gaps. Zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Österreich (Mind the Gaps. Gender Equality in Austria) und umfasst 12 Seiten. Er ist die Zusammenfassung einer Studie, die vom Bundeskanzleramt beauftagt wurde (Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Lechner, Reiter & Riesenfelder Sozialforschung OG – prospect Unternehmensberatung GesmbH – Institut für Höhere Studien)

WIFO untersucht unterschiedliche Dimensionen (siehe Grafik)

Das Setting der vom Frauenministerium beauftragten Studie: Anhand von 180 Indikatoren wurden
die Dynamik und der Status quo der Gleichstellung von Frauen und Männern in Österreich
untersucht. Diese Indikatoren lassen sich in verschiedene Gleichstellungsdimensionen (siehe Grafik) zusammenfassen und analysieren. Als Fazit kann gesagt werden: Die analysierten Indikatoren zeigen im Betrachtungszeitraum von zehn Jahren eine Verringerung, aber noch keine Angleichung der strukturellen Unterschiede in den Lebensbedingungen von Frauen und Männern in Österreich.

Die JOBBERIE wählt drei dieser Dimensionen aus, die am ehesten den Arbeitsmarkt und die Arbeitswelt markieren.

Bildungs-GaP

Mittlerweile gibt es bei den 20-25 Jährigen mehr weibliche Hochschulabsolvent:innen als männliche. Allerdings: Frauen mit einem entsprechenden Abschluss verdienen 1,5 Jahre nach dem Berufseinstieg durchschnittlich 11% weniger als Männer.

Arbeits-Gap

Frauen haben mehr Teilzeitjobs. Das ist nichts Neues. Aber auch die Verteilung der unbezahlten Arbeit, die wir gerne neudeutsch als Care-Arbeit bezeichnen, zeigt große Unterschiede. Über 80 Prozent der Frauen und weniger als 30 Prozent der Männer verrichten regelmäßig Haushaltsarbeiten. Bei den Betreuungsarbeiten ist es etwas besser: 35,6 Prozent der Frauen arbeiten täglich in der Betreuung von Angehörigen. 20,8 Prozent der Männer sind es in diesem Bereich.

Der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen bleibt dabei mehr oder weniger konstant. Die Unterschiede lassen sich dabei jedoch nicht alleine durch die oft zitierten hohen Teilzeitquote bei Frauen erklären.

Repräsentations-Gap

Nicht nur in der Politik gibt es eine Unterrepräsentation von Frauen. Auf der Ebene der Führungskräte der „Top 200“-Unternehmen in Österreich beträgt der Frauenanteil 12,2%, in den Aufsichtsräten 36,5%. Das Thema „gläserne Decke“ ist also nachwievor vorhanden.


Download und Link

About Author

HR-Research, Blogger aus Wien
HR-Passionate

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert