Bias und Vorurteil beim Recruiting

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Wir können als Recruiter*innen nicht aus unserer Haut. Es gibt Kandidat*innen, die sind uns auf Anhieb sympathisch; andere weniger. Die Gesprächsbasis ist super, wir befinden uns schnell im Flow. Und eigentlich wissen wir nicht warum. Der Volksmund sagt dann: „Die Chemie stimmt…“. Andere Gespräche sind einfach nur „zach“ und mühsam…

Natürlich sind wir “metoo”- und gendergeschult. Daher kann es sein, dass wir als männliche Recruiter bei Kandidatinnen eine Spur höflicher und vorsichtiger sind, als wir es bei männliche Kandidaten sind. Auch die Tagesverfassung spielt natürlich eine Rolle. Es ist ein heikles Thema.

Vorturteil / Erfahrung

Aber auch Themen der Diversität spielen eine Rolle. In einem Briefing mit einem Kunden sprach der technische Leiter davon, dass er keine Mitarbeiter*innen mit einer bestimmten Herkunft einstellen würde, da er Grüppchen- und Klüngelbildung vermeiden will. Ein anderer Kunde wollte unbedingt einen Mann für eine bestimmte Position einstellen, da seine beiden letzten Assistent*innen sich in den Mutterschaftsurlaub verabschiedeten. Vorurteil oder geronnene Erfahrung? Schwer zu sagen: Allerdings spielen derartige Erfahrungen eine Rolle beim Auswahlprozess.

Was kann man tun?

Eine Möglichkeit besteht in anonymisierten Bewerbungen. Diese könnten Bias und Vorurteile deutlich senken. Allerdings ist der Mehraufwand beträchtlich. Die Unterlagen müssen hergerichtet werden, Fotos und persönliche Daten müssen weitgehend geschwärzt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin ein Mehraugen-Prinzip einzusetzen.

Vor allem sollten Recruiter*innen bedenken: In vielen Fällen arbeiten nicht Sie, sondern die Kolleg*innen aus anderen Abteilungen, unmittelbar mit dem oder der einzustellenden Kandidat*in zusammen. Als Recruiter*in jemanden abzusagen, weil er “irgendwie unsympathisch” ist, könnte sich als Fehler erweisen…

Einen schönen Artikel zum Thema finden Sie auf karriere.at. Der Beitrag stammt aus dem Jahr 2018 und ist also nicht mehr ganz taufrisch, aber doch eine gute Einführung in das Thema…

Wie Brit*innen so sind…

Auch Korbinian – unser Chef mit Klasse – verfügt über eine Bias. Offensichtlich…

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