BEST-RECRUITERS ist kein Award, sondern eine Studie. Dieser Satz ist den Menschen hinter BEST-RECRUITERS besonders wichtig. Die Ergebnisse der Studie 2025/26 für Österreich liegen nun vor – und sie zeichnen ein aufschlussreiches Bild der heimischen Recruiting-Landschaft. Zum zweiten Mal in Folge sicherte sich das Bundesrechenzentrum GmbH den Gesamtsieg und beweist damit nachhaltige Exzellenz in der Personalgewinnung. Die Studie, die zum 16. Mal durchgeführt wurde, analysierte über 500 österreichische Arbeitgeber:innen anhand von 330 Kriterien entlang des gesamten Bewerbungsprozesses.
Und dennoch: BEST RECRUITERS ist auch ein Award. Die Verleihung fand am 12. November im Lorely-Saal in Wien vor rund 200 HR-Verantwortlichen statt. Neben dem Gesamtsieger konnten sich folgende Unternehmen in den Top 10 platzieren:

Zentrale Erkenntnisse: Licht und Schatten im österreichischen Recruiting
Die Studie offenbart sowohl positive Entwicklungen als auch deutliche Optimierungspotenziale:
Positiv: Mehr Authentizität und Transparenz
Österreichische Arbeitgeber:innen setzen verstärkt auf Authentizität im Außenauftritt und nutzen häufiger Testimonials. Authentische Einblicke werden zudem vermehrt in Videoform vermittelt. In puncto Gehaltstransparenz nimmt Österreich eine Vorreiterrolle ein – die EU-Gehaltstransparenzrichtlinie wird hier bereits vorbildlich umgesetzt. Allerdings fehlen weitgehend Berichte zum Gender Pay Gap.
Problematisch: Verschenktes Potenzial bei erfahrenen Bewerber:innen
Ein zentrales Studienergebnis zeigt: Berufserfahrung wird im Bewerbungsprozess häufig nicht honoriert und Maßnahmen für die Generation 50+ finden sich trotz Fachkräftemangel selten. Dies ist besonders kritisch, da gerade erfahrene Arbeitskräfte in Zeiten des Fachkräftemangels ein enormes, oft ungenutztes Potenzial darstellen.
KI im Recruiting: Noch zögerlicher Einsatz
Künstliche Intelligenz wird im Auswahlprozess noch sehr zögerlich eingesetzt. AMS-Vorstand Dr. Johannes Kopf betont jedoch: „Künstliche Intelligenz kann verantwortungsvoll eingesetzt den Recruiting-Prozess effizienter und fairer machen – aber sie ersetzt nicht das menschliche Urteil. Gerade im Auswahlprozess bleibt der persönliche Kontakt entscheidend.“ Auch könnte der noch zaghafte Einsatz von KI im Recruitingprozess ein wenig ein Zeichen dafür sein, dass der erste Hype vorbei ist und Ernüchterung eintritt. Aber das ist nur eine Hypothese.
Die Bedeutung von Transparenz
BMWET-Generalsekretär Dr. Severin Gruber würdigt die ausgezeichneten Arbeitgeber: „Die heute ausgezeichneten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber leisten einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Aufschwung. Indem sie den demografischen Herausforderungen mit qualitätsvollen Recruiting- und Weiterbildungsinitiativen begegnen, sichern sie die Fachkräftebasis und stärken die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Österreich.“
Über die BEST-RECRUITERS-Studie
Seit 2010 untersucht BEST RECRUITERS jährlich die Recruiting-Qualität der größten Arbeitgeber im D-A-CH-Raum. Die Bewertung basiert auf Kriterien in 10 Kategorien, darunter:
- Karriere-Auftritte
- Inseratsqualität
- Reaktionsgeschwindigkeit auf Bewerbungen
- Social-Media-Präsenz
- Bewerbungsusability
- Candidate Experience
Die Analyse erfolgt aus Bewerbersicht und bietet Unternehmen damit wertvolle Einblicke, wie sie von potenziellen Mitarbeitenden wahrgenommen werden.
Fazit: Recruiting als Erfolgsfaktor
Die BEST-RECRUITERS-Studie 2025/26 macht deutlich: Professionelles Recruiting ist kein Nice-to-have, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor im Kampf um Talente. Während österreichische Arbeitgeber:innen bei Transparenz und Authentizität punkten können, bleibt bei der Ansprache erfahrener Bewerber und dem Einsatz moderner Technologien noch Luft nach oben.

